„Meet & Greet" mit Bratschistin Sophia Hilger
22. Oktober 2024
Gestern Abend waren zum ersten Mal in dieser Saison etwa 40 Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der Neuen Philharmonie Westfalen e.V. zu Gast bei uns im Depot um eines unser Orchestermitglieder besser kennenzulernen, deren Instrument hautnah zu erleben und Fragen zu stellen. Diesmal zu Gast war die Bratschistin Sophia Hilger. Statt Michael Makiolla führte die Moderation diesmal als Vertretung Mark Mefsut an.
Musikalisch begann die junge Musikerin mit Henri Vieuxtemps Capriccios „Hommage á Paganini“ op. 56. Später gab sie den vierten Satz aus Paul Hindemiths Sonate für Viola Solo op. 25 Nr.1, der den passenden Titel „Wild“ trägt. Das Publikum war von diesem Stück besonders begeistert und freute sich über interessante Informationen über Hindemith, einer der ersten berühmten Bratschensolisten.
Doch nicht nur musikalisch kam die Vorspielerin der Bratschengruppe gut an. Mit viel Freude und Witz berichtete sie über ihre Ausbildung in Hannover und Frankfurt, ihre musikalische Familie und wie anstrengend Probespiele sein können. „Ich war jung, ich brauchte das Geld“, sagte Hilger lachend, als sie erzählt, dass sie für ihren Bachelor-Abschluss, den sie als Beste der Streichergruppe abgeschlossen hatte, ein Preisgeld gewann.
Mit fünf Jahren erhielt Sophia Hilger ihre erste Geige. Die Mutter spielt im Orchester in Wuppertal selber Geige, der Vater spielt Klarinette und dirigiert und beide Geschwister spielen ebenfalls Instrumente. In der Pubertät entschied sich Hilger dann für die Bratsche und ist seitdem dabei geblieben. Sie berichtet von der Liebe zur Oper und zur Bühne als Angelpunkt der Entscheidung Orchestermusikerin zu werden. Die Verbindung in ihrer Stimmgruppe empfindet sie als hilfsbereit und angenehm, der Enthusiasmus für ihren Beruf ist ihr anzumerken.
„Man fühlt sich wie ein Schaf, wo die Wolle geprüft wird“, sagt Hilger in Bezug auf die Probespiele, die zum Alltag jedes Berufsmusikers und jeder Berufsmusikerin gehören. Ausführlich berichtet sie von dem etwas unangenehmen Prozess der Probespiele, bei denen von bis zu 30 Musiker*innen die gleichen paar Minuten aus den gleichen Stücken gespielt werden. Sie erzählt jedoch auch von dem besonderen Moment, als sie erfahren hat, dass sie für die Stelle bei der NPW ausgewählt wurde. Eine rührende Anekdote sowohl für sie als auch für das Publikum.
Melissa Pieper
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„Meet & Greet mit …“ wird 2024/2025 fortgeführt und ist eine exklusive Veranstaltungsreihe für Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der Neuen Philharmonie Westfalen e.V. Sie möchten dabei sein und Mitglied werden?
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